Was ist eigentlich die UNESCO – und was macht sie in Deutschland?
1. UNESCO – was bedeutet das?
UNESCO steht für: „United Nations Educational, Scientific and Cultural Organization“
Das heißt auf Deutsch: „Organisation der Vereinten Nationen für Bildung, Wissenschaft, Kultur und Kommunikation“.
Sie ist also eine Sonderorganisation der UNO (also der Vereinten Nationen) und kümmert sich weltweit um:
den Schutz von Kultur und Natur,
die Förderung von Bildung und Wissenschaft,
den freien Zugang zu Informationen.
2. Ist die UNESCO eine Behörde wie die EU?
Nein.
Die UNESCO ist keine Behörde und keine Regierung.
Sie hat:
keine Gesetzgebungsmacht,
kein Durchgriffsrecht in den Ländern,
keine Kontrollbefugnis wie eine EU-Behörde.
Vielmehr versteht sich die UNESCO als Vermittlerin und Impulsgeberin.
Ihre Aufgabe ist es:
Weltweite Programme aufzulegen,
Standards für Schutz und Förderung zu entwickeln,
Länder zu vernetzen und gute Beispiele weiterzugeben.
Die Staaten entscheiden freiwillig, ob sie mitmachen.
Deutschland ist Mitglied, weil es die Ziele der UNESCO unterstützt.
3. Welche Rolle spielt die UNESCO in Deutschland?
In Deutschland kümmert sich vor allem die Deutsche UNESCO-Kommission um diese Aufgaben.
Sie:
berät Bundesregierung, Länder und Kommunen,
betreut Welterbestätten, Biosphärenreservate und Geoparks,
unterstützt Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE).
Aber:
Die UNESCO mischt sich nicht in politische Entscheidungen vor Ort ein.
Sie macht keine Gesetze.
Ob ein Gebiet ein Biosphärenreservat wird, entscheiden immer die Regionen selbst in Zusammenarbeit mit den Ländern.
4. Vergibt die UNESCO Fördergelder?
Das ist wichtig für die Bürger zu wissen:
Direkte Gelder von der UNESCO gibt es für Biosphärenreservate nicht.
Aber:
Die Anerkennung als Biosphärenreservat öffnet oft den Zugang zu nationalen Förderprogrammen (z. B. von Bund oder Ländern).
Projekte im Biosphärengebiet haben oft bessere Chancen auf Fördermittel (z. B. für nachhaltigen Tourismus, Klimaschutz oder Bildungsprojekte).
In der Praxis gilt:
Die UNESCO gibt den Rahmen und das Siegel,
die Regionen, Kommunen und Länder sorgen für die Umsetzung – und sie profitieren von Förderprogrammen.
Zusammengefasst für die Bürgerinnen und Bürger:
Die UNESCO ist kein Bürokratie-Monster und kein Gesetzgeber.
Sie ist eine internationale Organisation, die Impulse für Nachhaltigkeit, Bildung und Naturschutz gibt.
Die Entscheidung, ein Biosphärengebiet zu werden, trifft unsere Region selbst.
Die UNESCO sorgt für weltweite Anerkennung und bessere Chancen für Fördergelder – nicht mehr, aber auch nicht weniger.
